Samba – Das Feuer Brasiliens

Feurige brasilianische Klänge, bunte Kostüme und temperamentvolle Tänzerinnen, die sich sexy bewegen – das kommt doch jedem irgendwie bekannt vor. Samba verbinden die meisten mit rasanter, leidenschaftlicher Musik, schönen und heißblütigen Tänzerinnen und dem Karneval in Rio, also Lebensfreude pur. Und das natürlich nicht umsonst! In den nächsten Abschnitten erfahren Sie mehr über die Hintergründe sowie die Geschichte und Entwicklung des Tanzes aus dem Herzen Südamerikas.

Mit der Samba bezeichnen wir heute den lateinamerikanischen Gesellschafts- und Turniertanz, der sich aus dem afrobrasilianischen Volkstanz mit dem gleichen Namen entwickelt hat.

Ursprung und Geschichte

Ursprünglich ist „Samba“ ein Sammelbegriff für zahlreiche Tanzformen gewesen, die im 19. Jahrhundert von den nach Brasilien eingewanderten Afrikanern mitgebracht worden waren. Dort entstanden dann aus den alt-afrikanischen Reigentänzen der Sklaven, zunächst als Batuque und Lundu zusammengefasst, unter den neuen Umweltbedingungen und vor allem unter dem Einfluss europäischer Kolonisation alle möglichen eigenständigen Folkloreformen. Besonders nach Aufhebung der Sklaverei 1888 war eine ausgeprägte Vielfalt vorhanden, die sich im Raum von Rio de Janeiro, Bahia und Sao Paulo konzentrierte.

Deshalb ist die brasilianische Samba eigentlich als Überbegriff für unzählige Musik- und Tanzformen sowie unterschiedliche Stile zu verstehen und stellt gleichzeitig ein Symbol der nationalen Kultur dar, wie auch die brasilianische Populärmusik, die ohne Samba gar nicht denkbar wäre. Es gibt also nicht DIE eine Samba, sondern, ähnlich wie beim Jazz, eine Art Stammbaum mit vielen Ästen und Zweigen, deren Stamm der Batuque ist.

Eine der Urformen der heutigen brasilianischen Samba ist die Samba de Roda (‘Samba im Rad‘) und stammt aus dem Recôncavo Baiano, dem Gebiet um die Allerheiligenbucht in Bahia. Dieser Stil ist eine Mischung aus Musik, Tanz, Poesie und Geschichte und ist Ausdruck der leidensgeprägten Kultur und den Traditionen eines afrikanischen Volkes. Getanzt wird die Samba de Roda wie ihr Name schon verrät in einem Halbrund oder Kreis (dem ‘Rad‘). Immer zwei Tänzer oder vor allem Tänzerinnen tanzen in der Mitte und werden von den anderen Personen im Kreis durch Zurufe und Kommentare angestachelt. Das Pärchen in der Mitte wechselt jeweils, andere Person aus dem Kreis werden aufgefordert, tanzen einige Minuten, um vom nächsten Pärchen ersetzt zu werden.

Musikalisch begleiten den Tanz nicht nur Trommeln, Tamburine und andere typisch brasilianische Instrumente, es wird auch enthusiastisch in die Hände geklatscht oder Gegenstände wie Besteck, Teller und Gläser werden zu Musikinstrumenten umfunktioniert.

Schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts kam die Samba nach Europa, zuerst unter dem Namen Maxixe und dann unter ihrem Originalnamen, konnte sich aber beide Male nicht durchsetzen. Der Tanz war für diese Zeit wohl zu exotisch und wurde oft als vulgär und schamlos bezeichnet. Ihren Durchbruch hatte die Samba in sehr vereinfachter Form dann im Nachkriegseuropa um 1948. Die exzessiven Hüft- und Beckenbewegungen sowie die enormen Körperbewegungen wurden für die „steifen Europäer“ entschärft, sodass die Samba salonfähig geworden war und in Frack und Abendkleid getanzt wurde. Seit 1959 gehört sie auch zum Turnierprogramm der lateinamerikanischen Tänze.

Charakteristik und Technik

Die europäische Variante der Samba hat heute nicht mehr viel mit der brasilianischen Tanzform zu tun. Typisch sind deutliche und schnelle Hüftbewegungen und eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Beckens kombiniert mit dem Beugen und Strecken der Knie und Sprunggelenke, wodurch das charakteristische, sogenannte Bouncen entsteht. Sowohl das Beugen als auch das Strecken dauert einen halben Taktschlag. Auf dem ganzen Taktschlag sind die Knie gebeugt, auf dem und dazwischen gestreckt.

Musik und Rhythmus

Samba wird im 2/4 Takt getanzt mit einem Akzent auf dem zweiten Taktschlag, der durch Schlaginstrumente erzeugt wird. Das Tempo liegt vor allem auf Turnieren bei 48-52 Takten pro Minute.

Man unterscheidet zwischen Körper- und Fußrhythmus. Der Körperrhythmus spiegelt sich in der oben schon erwähnten Bounce-Aktion wieder. Dazu ergeben sich je nach Art der getanzten Figur unterschiedliche Fußrhythmen. Ein 2/4 Takt besteht normalerweise aus drei Schritten, der erste Schritt nimmt vom ersten der zwei Viertelschläge ¾ ein, der zweite Schritt das übrige ¼ und der dritte Schritte den ganzen zweiten Viertelschlag. Diesen Grundrhythmus, der vor allem bei eher stationären Figuren angewendet wird, bezeichnet man mit dem englischen Zählmaß one-a-two. Gelaufene Figuren, die mehr Raum einnehmen, zählt man bei 3 Schritten meistens quick-quick-slow oder slow-quick-quick.

Möchte man der brasilianischen Ursprüngen des Tanzes näherkommen, können auch mehr Vor- und Rückbewegung des Beckens getanzt werden, möglich sind bis zu drei in einem Takt. Das sind dann die sogenannten Batucadas, was gleichzeitig auch eine Bezeichnung für eine eigene Stilrichtung der Samba ist. Wird in einer Figur ein quick getanzt, reduziert man außerdem die Bounce-Aktion. Typische Samba Figuren sind neben dem Samba Grundschritt (Basic Step), der Wischer (Whisk), die Voltas und Botafogos, die Samba-Gehschritte (Samba Walks) und die Linksdrehung (Reverse Turn).

Begeistert von der Samba zu sein – das geht schon nach einer Minute. Samba tanzen zu lernen – nach einer Stunde. Aber GUT Samba zu tanzen – dafür braucht man vielleicht ein Jahr, wenn man jeden Tag trainiert. Tatsächlich ist die Samba der für Europäer vielleicht schwierigste Lateintanz. Aber haben Sie deswegen bitte keine falsche Scheu! Mit den richtigen Tanzlehrern gelingt das jedem. Wir bieten Unterricht für jede Stufe an, Sie brauchen also keine Vorkenntnisse zu haben, um an unseren Anfängerkursen teilzunehmen oder einen privaten Tanzunterricht zu reservieren. Wir gehen im Unterricht auf jeden persönlich ein. Sie haben Fragen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!

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Was Tanzen für uns bedeutet, lässt sich schwer in Worte fassen. Tanz ist die Sprache, die der Körper mit der Musik spricht. Fred Astaire soll einmal gesagt haben: „Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft!“ Deswegen fühlt sich auch jeder Mensch nach dem Tanzen so glücklich erschöpft – erschöpft, weil Tanzen die Kondition, Koordination und Kraft trainiert. Und glücklich, weil man durch die Konzentration auf Rhythmus und Schritte den Kopf frei bekommt. So ist Tanzen Entspannung für den Geist und zugleich Stimulation für die Muskeln. Wer tanzt, ist mit sich selbst in Einklang!

Denislav & Iliyana

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