Führen und Folgen in den Lateinamerikanischen und Standardtänzen Mann und Frau. Drei Worte nur – doch die beschreiben ein weites...
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Slowfox – hochklassige Eleganz
Jeder, der den Slowfox schon einmal kennengelernt hat, weiß um das ihm innewohnende Gefühl: Die Schritte passen ganz herrlich auf die Musik und man meint, tatsächlich zu schweben. Aber zunächst einmal heißt es, Wolke sieben zu erreichen. Nicht ohne Grund gehört der anspruchsvolle Slowfox nicht zum Welttanzprogramm und wird in Tanzschulen meist erst weit fortgeschrittenen Tänzern beigebracht.
Im folgenden Text erfahren Sie mehr über die Herkunft und Besonderheit des „englischsten“ aller Standardtänze und mit welchen Mitteln sich die Tänzer leicht wie eine Feder über das Parkett bewegen.
Herkunft und Geschichte
Der Slowfox ist neben dem Quickstep der einzige Swingtanz unter den Standardtänzen, womit auch schon seine Herkunft klar ist: In seiner ursprünglichen Form kommt er aus Nordamerika. Slowfox und Quickstep sind beide aus dem Foxtrott entstanden, der sich etwa zwischen 1910 und 1915 aus dem Ragtime, Onestep und Twostep gebildet hatte. Wieder einmal waren es englische Tanzlehrer und Choreographen, die den Foxtrott in den zwanziger Jahren dann nach englischem Stil ausbauten. Mit dem Schrittansatz auf der Ferse und der neuen Körpertechnik war nun viel größerer Schwung möglich. 1922 war dann die heute noch gültige Form des Foxtrotts gefunden. Aufgrund der unterschiedlich schnell gespielten Musik spaltete sich dann ab dem Jahr 1924 eine langsame Variante, der sogenannte „Slow Foxtrott“ (Slowfox), und eine schnelle Variante, der Quickstep, vom Foxtrott ab, der aber selbst als Tanz erhalten blieb.
Der Slowfox gilt als König unter den Foxtrott-Tänzen, weil die Paare in harmonischem Gleichklang über die Fläche zu schweben scheinen. Die Musik ist getragen, romantisch und inspirierend. Der Tanz basiert auf langen, gleitenden Gehbewegungen in linearen Schrittmustern. Diese auf natürlichen Gehbewegungen aufgebauten Tanzschritte sind meistens erst bei fortgeschrittenen Paaren so richtig harmonisch, was ihn bei Turniertänzern umso beliebter macht. Hobbytänzern ist die anspruchsvolle Technik oft zu schwer, darum wird er ja auch erst in fortgeschrittenen Kursen unterrichtet.
Stil und Technik
Der Slowfox gilt als der typischste aller Standardtänze. Er verkörpert wie kein anderer die Grazie und Anmut der Bohème und des feierlichen Zusammenseins. Der tänzerische Charakter zeigt sich in weiträumigen, fließenden, wellenartigen Gehbewegungen. Mit lässiger Eleganz zeigen die Tänzer lang gestreckte Schwünge und verzaubern das Publikum durch schnelle Achsendrehungen und überraschende Posen (z. B. den sogenannten Throwaway Oversway), die sich nahtlos in die Fortbewegung einfügen. Viele Paare schmücken ihre Choreographie außerdem mit großen, beeindruckenden Ronden wie dem Continuous Ronde Wing oder dem Rudolph Fallaway.
Die Technik ist wie bei allen Standardtänzen auch beim Slowfox relativ vielseitig und anspruchsvoll. Alle Schritte haben eine gewisse Schrittlänge und der Körper muss sich ständig in der Fortbewegung befinden. Auch die Bewegungen der Beine sind kontinuierlich und unterstützen den Laufcharakter des Tanzes. Vorwärtsschritte auf Slow, also Schritte, die sich über zwei Taktschläge erstrecken, werden mit der Ferse angesetzt und Vorwärtsschritte auf Quick, die nur einen Taktschlag beanspruchen, entweder mit Ballen oder Ferse. Bei Rückwärtsschritten wird der unbelastete Fuß über die Ferse nach hinten gezogen und bis auf Höhe des Standbeins geführt.
Es gibt ein für den Slowfox typisches Heben und Senken. Auf Slow ist der Körper am tiefsten unten, während er bei allen Quicks gleich hoch sein sollte. Am Ende des letzten Quicks wird bereits abgesenkt, deshalb zählt man manchmal auch Quick-and. Das Heben und Senken ist verglichen mit dem Langsamen Walzer nicht so ausgeprägt und passiert hauptsächlich durch Einsatz der Fußgelenke, nicht der Knie, so entsteht die charakteristische, lang gestreckte Wellenbewegung. Gegenbewegungen entwickeln sich harmonisch aus vorangegangenen Bewegungen und dürfen nicht ruckartig künstlich erzeugt werden. Mit Hilfe der Neigung wird der Drehschwung kontrolliert und die Balance gehalten.
Musik und Rhythmus
Die Musik hat einen 4/4-Takt und wird heute in einem Tempo von etwa 28 bis 30 Takten pro Minute gespielt. Aufgrund Ihrer Entwicklung ist sie stilistisch dem Jazz sehr nahe. Die Figuren im Slowfox setzen sich meistens aus 3 Schritten zusammen, die im Tempo Slow-Quick-Quick getanzt werden. Der erste langsame Schritt, also das Slow, ist zwei Taktschläge lang (halber Takt), die beiden schnellen Quicks je einen Taktschlag (viertel Takt). Fortgeschrittene Tänzer verteilen die drei Schritte gleichmäßiger auf den Takt, so wird das ganz harmonischer und wirkt nicht abgehackt. Dabei belasten sie sowohl den ersten als auch den letzten Schritt verzögert, sodass eine gleichmäßige Bewegung entsteht. Durch den verzögerten ersten Schritt ist auf dem Schwerpunkt in der Musik noch deutlich eine Gehbewegung zu erkennen, was diesen Moment für den Zuschauer besonders dynamisch und als Augenblick der größten Bewegung aussehen lässt, obwohl sich das Paar ja eigentlich gleichmäßig fortbewegt. Besonders schwierig ist es für den Slowfox Tänzer, weiche Übergänge zu Figuren mit vier Schritten zu schaffen (z. B. die Flechte).
Typische Slowfox Grundfiguren sind der Federschritt (Feather Step), Dreierschritt (Three Step) und die Rechtsdrehung (Natural Turn). Weiter fortgeschrittene Tänzer tanzen kompliziertere Figuren wie den geschlossenen oder offenen Impetus (Closed Impetus, Open Impetus), das Federende (Feather Ending), die Linksdrehung (Reverse Turn), die Flechte (Natural Weave), den Telemark oder den Wischer (Whisk).
Evaldas Sodeika & Ieva Zukauskaite Slowfox - Ball der Nationen 2019
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Was Tanzen für uns bedeutet, lässt sich schwer in Worte fassen. Tanz ist die Sprache, die der Körper mit der Musik spricht. Fred Astaire soll einmal gesagt haben: „Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft!“ Deswegen fühlt sich auch jeder Mensch nach dem Tanzen so glücklich erschöpft – erschöpft, weil Tanzen die Kondition, Koordination und Kraft trainiert. Und glücklich, weil man durch die Konzentration auf Rhythmus und Schritte den Kopf frei bekommt. So ist Tanzen Entspannung für den Geist und zugleich Stimulation für die Muskeln. Wer tanzt, ist mit sich selbst in Einklang!
Denislav & Iliyana
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