Lateinamerikanische Tänze – mit Herz und Hüftschwung

Lust auf Lateintanzen? Sie wollten schon immer einmal in die Welt der lateinamerikanischen Rhythmen eintauchen und sie auch körperlich erleben? Bei uns sind Sie genau richtig! Wir entführen Sie in die Welt der tänzerischen Lebensfreude. Aber wussten Sie auch, wie diese überhaupt entstanden sind? In den folgenden Abschnitten erfahren Sie spannende Hintergründe zum Ursprung und der Entwicklung der beliebten Tänze vom südamerikanischen Kontinent.

Geschichte der lateinamerikanischen Tänze

Der Name lateinamerikanische Tänze bezieht sich im heutigen Sinne immer fest auf die fünf Turnier- bzw. Gesellschaftstänze: Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive. Zusammen mit den fünf Standardtänzen sind sie Teil des Welttanzprogramms.

Die Lateintänze, zumindest was wir heute unter ihnen verstehen, haben ihren Ursprung in den 60er Jahren. Ihren Stil hat der Brite Walter Laird entwickelt und zusammen mit seiner Partnerin Lorraine zum ersten Mal 1959 bei Wettkämpfen in der Royal Albert Hall in London der Öffentlichkeit präsentiert. Mit einzigartigem Erfolg und frenetischer Begeisterung des Publikums.

Laird verband in diesem neuartigen Stil mehrere Elemente miteinander: Einmal die Eleganz und Kultiviertheit von höfischen Tänzen aus dem 18. Jahrhundert mit den Standardtänzen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, bei denen es hauptsächlich um die Interpretation der Musik geht. Kombiniert hat er dies mit den Wurzeln der Afro-Amerikanischen Herkunft von Musik und Tanz jener Zeit, und so war der klare, sogenannte „International Style“ des Latein Tanzens geboren. Sinnlichkeit, Erotik und Rhythmus verschmelzen mit natürlichen Bewegungstechniken, um ästhetisch schöne Bewegungen hervorzubringen.

Namensgebung und Technik

Wahrscheinlich haben Sie sich auch schon einmal über die Namensgebung gewundert, denn nur drei der fünf Lateintänze kommen ja tatsächlich aus Lateinamerika (Samba, Cha-Cha-Cha und Rumba). Entscheidend für die Zuordnung ist aber nicht ihre reine Herkunft, sondern die Technik, mit der sie getanzt werden. Auch der Jive aus Nordamerika Paso Doble aus Spanien und Frankreich besitzen ähnliche technische Elemente wie die drei anderen Tänze. Dass sie zu den Lateintänzen gehören, haben weltweite Tanzverbände entschieden. Andere aus Lateinamerika stammenden Tänze wie Bachata, Merengue, Salsa und Tango Argentino zählen dagegen gerade nicht dazu.

Typisch für diese gemeinsame Technik der Tänze ist die Bewegung im Körper, die durch eine, im Gegensatz zu den Standardtänzen, weite Tanzhaltung von außen leicht erkannt werden kann. Die verschiedenen Körperteile bewegen sich dabei getrennt voneinander. Außer für den Paso Doble sind zudem Hüftbewegungen und Schritte, die auf dem Fußballen angesetzt werden, markant.

Charakteristik der Lateintänze

Besonders schön an dieser Tanzart ist, dass Sie wirklich mit ihrem Partner tanzen. Die Charakteristik der Lateintänze beschreibt nämlich immer eine Art Kommunikation zwischen Mann und Frau. Jeder der fünf Tänze thematisiert die Beziehung der beiden Partner auf unterschiedliche Art. Anders als bei den Standardtänzen, die ein gemeinsames, harmonisches Bewegungsbild in enger Tanzhaltung zeigen, können die Partner bei den Lateintänzen durch die weite oder oft auch komplett aufgelöste Tanzhaltung ihre eigene Rolle spielen. Dabei geht es immer um das Spiel und den Flirt miteinander, man hat sich noch nicht entschieden.

Typisch für das Bewegungsbild sind außerdem schnelle Drehungen und unterschiedliche Dynamiken mit Wechseln zwischen treibenden und ruhigen Bewegungsphasen, diese sind sowohl zeitlich unterschiedlich und werden auch von verschiedenen Teilen des Körpers (Isolation) ausgeführt.

Musik und Rhythmus

Bestimmt könne Sie bestätigen, dass einer der größten Reize, der von den lateinamerikanischen Tänzen ausgeht, die zugehörige Musik ist. Songs wie „La vida es un carnaval“ von Celia Cruz oder „Smooth“ von Carlos Santana bringen das Blut von jedermann in Wallung. Charakteristischen für diese Musik sind die stark pulsierenden Rhythmen. Der Grundrhythmus jedes Stücks Latein-Musik bestimmt auch den jeweiligen Tanz, der darauf getanzt werden kann. In typischer Musik sind zusätzlich normalerweise eine Vielzahl an oft komplizierten Percussion Rhythmen zu hören. Sie machen die Musik aufregend und interessant, machen es anfangs für Tänzer aber manchmal auch schwierig den Grundrhythmus zu erkennen. Die Tanzmusik ist aber auch recht anpassungsfähig, zum Beispiel können aktuelle Stile der Popmusik leicht integriert werden, ohne dass der Charakter des Tanzes verändert wird.

Lateinamerikanische Tänze - Turniertanz

Im Turniertanz werden die fünf Tänze immer in der oben genannten Reihenfolge getanzt. Getrennt nach Altersgruppen versuchen die Tänzer festgelegte Aufstiegs- und Platzierungspunkte zu sammeln, um in die nächsthöhere von fünf Leistungsklassen aufzusteigen. In der untersten Klassen werden nur drei Tänze getanzt, in den beiden nächsthöheren kommen dann jeweils die Samba und dann der Paso Doble dazu. Die sportliche Organisation obliegt dem Deutschen Tanzsportverband.

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Marius Andrei Balan Khrystyna Moshenska against Armen Tsaturyan Svetlana Gudyno at the GOC 2016

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Was Tanzen für uns bedeutet, lässt sich schwer in Worte fassen. Tanz ist die Sprache, die der Körper mit der Musik spricht. Fred Astaire soll einmal gesagt haben: „Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft!“ Deswegen fühlt sich auch jeder Mensch nach dem Tanzen so glücklich erschöpft – erschöpft, weil Tanzen die Kondition, Koordination und Kraft trainiert. Und glücklich, weil man durch die Konzentration auf Rhythmus und Schritte den Kopf frei bekommt. So ist Tanzen Entspannung für den Geist und zugleich Stimulation für die Muskeln. Wer tanzt, ist mit sich selbst in Einklang!

Denislav & Iliyana

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