Führen und Folgen in den Lateinamerikanischen und Standardtänzen Mann und Frau. Drei Worte nur – doch die beschreiben ein weites...
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Rumba: Wo die Liebe hintanzt
Die Rumba ist der Tanz der Liebe. Sie war es schon immer und wird es auch bleiben. Kein Tanz betont die weibliche Seite einer Tänzerin stärker. Die eine punktet dabei mit besonderem Sex-Appeal, die andere zeigt sich eher ladylike. So oder so ist die Rumba genau das richtige für romantische Momente zu zweit. Wenn Sie mehr über die Herkunft, Entwicklung und Besonderheiten des leidenschaftlichen Tanzes aus Kuba erfahren wollen, lesen Sie einfach ein bisschen weiter.
Herkunft und Entwicklung
Die Rumba ist ein Paartanz kubanischer Herkunft und wird ungefähr seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts in vielen Industrieländern zu den lateinamerikanischen Gesellschafts- und Turniertänzen gezählt.
Um kaum einen anderen karibischen Tanz- und Musikstil ranken sich so viele Kreuzungen und Wege sowie Geschichten und Geheimnisse. Die Rumba trat eine lange und faszinierende Reise an und sorgt durch einige Verschmelzungen mit anderen Stilen bis heute für eine lebendige Geschichte. Wegen dieser Verschmelzungen sollte an dieser Stelle ganz zu Anfang gesagt werden, dass der international bekannte Tanz- und Musikstil Rumba überhaupt keine Ähnlichkeit mit der traditionellen Rumba auf Kuba aufweist. Wird hier eine Rumba angekündigt, so wird immer der Rhythmus des Son-Boleros gespielt. Der Grund dafür ist, dass einer Verwechslung mit dem berühmten ravelschen Bolero aus Spanien vorgebeugt werden wollte, so beließ man es bei dem Begriff Rumba.
Neben ihrer musikalischen Seite ist auch die Herkunft des Namens „Rumba“ spannend. Bis heute gibt es keine einzelne eindeutige Erklärung. Glaubt man den Kubanern, handelt es sich natürlich um eine Zusammensetzung aus ‚Rum’ und ‚Kuba’. Die auf Kuba angesiedelten Spanier behaupten dagegen hartnäckig, es handle sich um ein spanisches Wort für eine traditionell gemeinschaftlich veranstaltete Feier, welches ursprünglich festliche Versammlungen der Sklaven und freien Afrikaner Kubas Mitte des 19. Jahrhunderts beschreibe. Beide Varianten haben ihre Berechtigung.
Die Ursprünge der Rumba liegen nicht weit entfernt von denen der Samba: Beide stammen aus einer afrikanischen Tradition, die in die Neue Welt gebracht wurde.
Die Milonga, eine Vorläuferin des argentinischen Tangos, beeinflusste auf Kuba den Son-Bolero. Diese beiden Stile sind eindeutig die Zutaten der hierzulande bekannte Rumba und beide Stile basieren auf dem Instrument Clave. 1920 erschuf Miguel Matamoros diesen auf der Son-Clave beruhenden Son-Bolero, der auch bis heute nichts von seinem Charme verloren hat.
Umgetauft gelangte der Son-Bolero, also die Rumba, in rhythmisch sehr vereinfachter Form dann Anfang der 1930er Jahren auch nach Europa. Die Nationalsozialisten verboten die Rumba jedoch als entartete Kunst und auch in anderen Ländern ließ das Interesse nach. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich die Rumba fest, dann allerdings in zwei ganz unterschiedlichen Varianten: Einmal als amerikanisch beeinflusste Squre/Karee-Rumba und zum anderen als „Rumba im kubanischen Stil“. Der in England lebende Franzose Pierre Lavelle hatte entscheidenden Einfluss darauf, dass sich die „Rumba im kubanischen Stil“ in Europa etablierte. Vorausgegangen waren regelrechte Streits zwischen 1956 und 1958 sowie zwischen 1961 und 1963, die zwischen den führenden Verbänden in England und Frankreich entbrannt waren, welche Interpretation denn nun die richtige sei. Man entscheid sich beide zuzulassen, wobei die Karre-Rumba heute außer bei Tanzanfängern in den USA kaum noch unterrichtet wird, die komplexere sogenannte kubanische Rumba hat sich 1964 zum Turniertanz weiterentwickelt und ist deswegen weiterhin aktuell. Bei früheren Turnieren kam es zwar vor, dass beide Versionen erlaubt waren und die Paare wählen konnten, mit der Zeit eroberte die kubanische Rumba jedoch komplett das Turnierparkett.
Charakteristik und Technik der Rumba
Der besondere Charakter der Rumba zeigt sich im Spiel zwischen Mann und Frau. Eine gut getanzte Rumba drückt das intensive Werben der Partner umeinander aus. Im Mittelpunkt steht die nonverbale Kommunikation zwischen Mann und Frau. Sowohl bei der original kubanischen als auch bei der europäischen getanzten Rumba entfernen sich beide Partner immer wieder voneinander, um vom anderen wieder zur Rückkehr gelockt zu werden.
Das langsame Tempo ermöglicht den Tänzern die Musik gezielt in ihre Bewegung miteinzubeziehen. So werden die gut hörbaren Percussions zwischen den schweren Zählzeiten vor allem für schön ausgetanzte Körperbewegung genutzt. Besonders charakteristisch für die Rumba sind die provokativen Hüftbewegungen sowie die Verdrehungen im Körper selbst, bei denen sich Körperteile wie die Hüfte gegen andere Körperteile im eigenen Körper winden und so Spannung herstellen.
Musik und Rhythmus
Das Tempo der Rumba variiert zwischen 23 und 27 Takten pro Minute. Sie wird im 4/4 Takt getanzt mit perkussiven Akzenten wahrnehmbar auf dem zweiten (leicht) und vierten Taktschlag eines jeden Taktes. Der Tanz sollte eigentlich auf dem vierten Schlag eines Taktes begonnen werden, was bei Turniertänzern auch üblich ist. Tanzanfänger in der Tanzschule lernen hier dagegen der Einfachheit halber oft den Tanz auf dem ersten Taktschlag zu beginnen und erst in fortgeschrittenerer Stufe wird die rhythmische Genauigkeit eingeführt.
Beim Rhythmus ist außerdem Folgendes wichtig: Die Rumba ist ein sogenannter „Körpertanz“. Die Hüftbewegungen entstehen durch kontrolliertes Verlagern des Gewichts von einem Fuß zum anderen. Jede Fußbewegung dauert einen halben Taktschlag. Die Gewichtsverlagerung oder Körperaktion entsteht dann in der zweiten Hälfte des Taktschlags. Außer bei dem Schritt, der sich über zwei Taktschläge zieht, nämlich auf 4 und 1, hier ist für die Gewichtsverlagerung und Körperbewegung eineinhalb Schläge lang Zeit.
Typische Figuren sind neben dem Rumba Grundschritt (Basic Step), Fan, Alemana, die Platzdrehung (Spot Turn) und Rechtskreisel, Opening Out und die Spiraldrehung.
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Was Tanzen für uns bedeutet, lässt sich schwer in Worte fassen. Tanz ist die Sprache, die der Körper mit der Musik spricht. Fred Astaire soll einmal gesagt haben: „Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft!“ Deswegen fühlt sich auch jeder Mensch nach dem Tanzen so glücklich erschöpft – erschöpft, weil Tanzen die Kondition, Koordination und Kraft trainiert. Und glücklich, weil man durch die Konzentration auf Rhythmus und Schritte den Kopf frei bekommt. So ist Tanzen Entspannung für den Geist und zugleich Stimulation für die Muskeln. Wer tanzt, ist mit sich selbst in Einklang!
Denislav & Iliyana
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