Darf ich bitten: die Standardtänze

Sie sind zur Hochzeit Ihrer Kollegin eingeladen? Sie wollen auf einen Faschingsball? Ihre Firma wird ein feierliches Jubiläum begehen? Gut, wenn Sie dann Walzer tanzen können… Wer Standardtänze beherrscht, macht auf jedem Parkett eine gute Figur. Und wenn kein solcher Termin ansteht, macht die Bewegung zur Musik einfach Spaß! Bis heute ist Standard Tanzen die wahrscheinlich eleganteste Art der nonverbalen Kommunikation. Ein wenig nostalgisch, wunderbar stilvoll und genau deswegen zu jeder Zeit aktuell. Aber wo kommen diese Tänze eigentlich her? Erfahren Sie hier mehr darüber!

Die Gesellschaftstänze teilen sich heute in Lateinamerikanische und Standardtänze auf. Zu Letzteren gehören Langsamer Walzer (Insider sprechen vom „Waltz“) und Wiener Walzer sowie TangoSlowfox und Quickstep.

Der Walzer ist der älteste von ihnen, er stammt aus dem 19. Jahrhundert, einer Zeit also, zu der man noch Polka und Galopp tanzte. Anfang des 20. Jahrhunderts brach eine Revolution in die Tanzsäle ein: nach amerikanischem Vorbild wurden ab 1907 Tango, Onestep und Ragtime populär. 1929 schließlich tanzten alle damaligen Experten zu einer „Great Conference“ an und bestimmten Slowfox und Quickstep, English Waltz, Tango und Blues zu Standardtänzen.

Der englische Tanzlehrer Alex Moore machte sich mit seinem Buch „Ballroom Dancing“ 1936 sehr um den Sport verdient. Er sorgte dafür, dass sich der neue Stil in aller Welt verbreitete. Und der heute so beliebte Wiener Walzer? Der kam erst 1951 dazu – in einer Choreografie des deutschen Tanzlehrers Paul Krebs übrigens.

Einblick in die Technik

Ein wesentliches Merkmal der Standardtänze ist die von Tanz zu Tanz unterschiedlich schnelle und raumgreifende Fortbewegung. Bei den Lateinamerikanischen Tänzen bleibt das Paar relativ stationär an einem Platz. Anders bei den Standardtänzen: hier erobert man sich das ganze Parkett. Beim Tango schreiten die Tänzer (Schreittanz), alle anderen aus der Gruppe Walzer und Co. sind Schwungtänze. Wichtig: Der Oberkörper bleibt immer ruhig und stabil, das Paar ist stets durch Körperkontakt miteinander verbunden – der Herr und seine Dame bleiben „auf Tuchfühlung“. Balance, Körperhaltung und wechselseitige Führung lassen das Paar harmonisch über die Tanzfläche gleiten. Technisch durchaus anspruchsvoll. Aber erlernbar. Und für Tänzer wie Publikum ein Genuss.

Eine Frage von Takt und Rhythmus

Beim Tanzen wird Musik in Bewegung umgesetzt. Jeder Standardtanz hat seinen eigenen Grundrhythmus, seinen musikalisch-tänzerischen Charakter und sein spezifisches Tempo. Gewalzert wird immer im Dreiviertel-Takt: Der Langsame Walzer (oder eben „English Waltz“) schwingt ruhig und klar, jeder Takt bekommt einen Schritt. Der schwungvolle Wiener Walzer zaubert selbst in den einfachsten Trainingssaal Ball-Atmosphäre.

Anders der Tango: sein strenger Zweiviertel- oder Vierviertel-Takt mit den abrupten Wechseln zwischen schnell und langsam wirkt beinahe dramatisch, was das Paar mit unterschiedlich schnellen Schritten und plötzlich abgestoppter Dynamik noch unterstützt. Slowfox und Quickstep bleiben im Vierviertel-Takt. Der ruhige, fließende Slowfox lässt das Paar elegant dahingleiten, während der rasante Quickstep Tempo und Temperament verkörpert. Die Tänzer zeigen ganz schnelle, federleichte Schritte.

Auf ins Turnier

Mit steigender Tanzerfahrung wächst bei vielen auch die Lust, im Wettkampf mit anderen Paaren vor Publikum das eigene Können zu zeigen. Der Turniertanzsport kennt insgesamt fünf Leistungsklassen. Einsteiger messen sich nur in drei Tänzen: Langsamer Walzer, Tango und Quickstep. Erst in den höheren Klassen kommen auch Wiener Walzer und Slowfox dazu. Organisiert werden die Turniere vom Deutschen Tanzsportverband.

Evaldas Sodeika & Ieva Zukauskaite Quickstep

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Was Tanzen für uns bedeutet, lässt sich schwer in Worte fassen. Tanz ist die Sprache, die der Körper mit der Musik spricht. Fred Astaire soll einmal gesagt haben: „Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft!“ Deswegen fühlt sich auch jeder Mensch nach dem Tanzen so glücklich erschöpft – erschöpft, weil Tanzen die Kondition, Koordination und Kraft trainiert. Und glücklich, weil man durch die Konzentration auf Rhythmus und Schritte den Kopf frei bekommt. So ist Tanzen Entspannung für den Geist und zugleich Stimulation für die Muskeln. Wer tanzt, ist mit sich selbst in Einklang!

Denislav & Iliyana

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